Die Leber
Die Leber ist ein Organ, das sich auf der rechten und ein wenig auf der linken Seite der Bauchhöhle unter den Rippen befindet. Es ist das grösste Organ des Körpers. Die Leber ist gleichzeitig ein Filter und eine Drüse. Die Rolle der Leber im Organismus (in unserem Körper) ist lebenswichtig!
Man glaubt, dass die Leber mehr als 500 Funktionen hat. Einige der wichtigsten sind folgende:
- die Regulation des Zuckers (Glucose) im Blut (Blutzuckerspiegel)
- die Entgiftung des Blutes durch Umbau (Metabolisierung) der giftigen Substanzen und Medikamente
- der Abbau der alten roten Blutkörperchen (Zersetzung des Hämoglobins in Bilirubin)
- die Produktion des Harnstoffes, ausgehend von den Aminosäuren und dem Ammoniak
- die Bildung der zahlreichen lebenswichtigen Proteine, vor allem des Albumins und der Faktoren für die Blutgerinnung
Die Leber bildet auch Galle. Die Galle ist eine gelb-grüne Flüssigkeit. Sie füllt kleine Kanäle, Gallenkanälchen genannt, welche dann grössere Kanäle bilden, und in einem einzigen grossen Kanal enden: dem Gallengang (Ductus choledochus). Daneben hat es eine Art von Reservoir: die Gallenblase. Die Galle dient mit andern Stoffen zusammen der Verdauung der Nahrung. Wenn die Galle in den Kanälen nicht mehr fliessen kann und den Darm nicht erreicht, sammelt sie sich in der Leber an, als Folge gelangt ein Teil davon direkt ins Blut: man wird gelb (ikterisch). Gallengang Der Gallengang geht von der Leber (dunkelbraun) ab und mündet mit dem Bauchspeicheldrüsengang in den Zwölffingerdarm (hellbraun). Mit im Bild: Gallenblase (grün), Magen (rot).
Die Leber hat auch eine grosse Regenerationsfähigkeit: Ein grosser Teil (die Hälfte) kann entfernt werden und sie wird wieder wachsen, um diesen Verlust auszugleichen.
Die Blutzirkulation in der Leber ist wichtig. Die Pfortader sammelt das Blut des Darms und der Milz und führt es in die Leber. Sie versorgt die Leber mit dem notwendigen Blut und Sauerstoff, damit die Funktionen, von denen vorher gesprochen wurde, ausgeführt werden können. Das Blut zirkuliert dann im Innern der Leber, und verlässt sie an ihrem oberen Teil wieder durch die oberen Lebervenen, die in die Hohlvene und dann ins Herz münden.
Wenn die Leber fibrotisch oder zirrhotisch wird, fliesst das Blut nicht mehr gut durch die Leber und sammelt sich in der Milz wie auch in anderen Venen des Darmes, des Magens und der Speiseröhre an. Das nennt man Pfortaderhochdruck. Die erweiterten Venen in der Speiseröhre, die sogenannten Speiseröhren-Krampfadern (Oesophagusvarizen), können zum Beispiel bluten.